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NEWSGesichter der SFT – Interview mit Philipp Hug

2. März 2023by Admin SFT
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Philipp Hug ist seit Juli 2022 SFT-Vereinspräsident. Der Familienvater arbeitet seit 22 Jahren bei Bühler AG. Elf Jahre davon verbrachte er im Ausland: Acht Jahre in China und drei Jahre in Indonesien. Philipp absolvierte seine erste Ausbildung als Lastwagenmechaniker, danach folgten Ausbildungen im Bereich Marketing, Sales und ein EMBA an der China Europe International Business...

Philipp Hug ist seit Juli 2022 SFT-Vereinspräsident. Der Familienvater arbeitet seit 22 Jahren bei Bühler AG. Elf Jahre davon verbrachte er im Ausland: Acht Jahre in China und drei Jahre in Indonesien. Philipp absolvierte seine erste Ausbildung als Lastwagenmechaniker, danach folgten Ausbildungen im Bereich Marketing, Sales und ein EMBA an der China Europe International Business School (CEIBS) in Shanghai. Philipp hat viele Erfahrungen im Kundendienst gesammelt und war einige Jahre unterwegs für Inbetriebsetzungen. Und wie sieht es heute aus?

Wie würdest du deine Funktion bei der SFT beschreiben?
Ich bin erst einige Monate in der neuen Funktion und lerne noch jeden Tag viel dazu. Die Ausbildung nimmt global Einfluss. Ich sehe die SFT in einer Botschafterrolle. Wir wollen die Futtermüller global auf ein noch besseres Niveau bringen, sodass sie gerüstet sind für die Zukunft.

Was beinhaltet deine Position als Leiter der Business Unit Animal Nutrition bei Bühler?
Es ist eine sehr anspruchsvolle Position, vor allem in dieser sogenannten VUCA-Welt (Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität) mit all den guten und weniger guten Aspekten. Es gibt und wird noch mehr globale Verschiebungen geben, daher bleibt es interessant. Einige Themen wie die Nachhaltigkeit, die Energiepreise, aber auch lokale Rohmaterialien sind anspruchsvoll, bringen aber gute Möglichkeiten für uns alle mit sich. Das Thema Digitalisierung ist allgegenwärtig und die Ausbildung ist auch hier eines der Top-Themen.

Welche Trends in der Futtermittelindustrie sind für dich von hoher Bedeutung?
Energie, Rohstoffe und die Logistik sind aktuell Treiber der Industrie und werden daher von mir aktiv verfolgt. Ein Trend ist das Thema Qualität im engen Zusammenspiel mit der Digitalisierung. Aber auch in Bezug auf allgemeine Verbraucherpräferenzen, Tierwohl, CO2-Emissionen und andere. Die Verfügbarkeit und Qualitätsschwankungen von Rohstoffen aufgrund des Klimawandels und wie wir solche Anforderungen besser unterstützen können, ist ein zunehmend wichtiges Thema. Und der Fachkräftemangel beschäftigt auch uns.

Wo wünschst du dir Fortschritte?
Ich wünsche mir Entwicklungen in der Handhabung von Antibiotika sowie eine Gesamtbetriebskosten-Sichtweise anstatt nur der Blick auf die Investment Kosten. Wichtig sind auch die CO2 Emissionen und wie wir diese weiter senken können.

Wie siehst du die Zukunft von digitalen Trainings?
Gewissermassen haben die Jahre der Pandemie als Katalysator für digitale Trainingsformate gewirkt. Grundlagen-Trainings für grosse Gruppen oder auch Auffrischungskurse werden oftmals online stattfinden. Trainings vor Ort sind wichtig, wenn es tief in die Materie geht und praktische Übungen hilfreich sind. Der Austausch zwischen den Kursteilnehmer während der Kurszeit bei der SFT sowie beim Socialevent ist von den Teilnehmern sehr beliebt. Ich denke, ein guter Mix ist die Zukunft.

Was gibst du neuen Fachleuten aus der Futtermittelbranche mit auf den Weg?
Hier komme ich gerne auf die eingangs genannten Trends zurück. Die Zukunft ist zu ungewiss, als dass sie in einem starren Lehrplan vorweggenommen werden könnte. Zielführender erachte ich die Vermittlung von Werten: Offenheit, Neugier und die Freude am beständigen Lernen. Und als abschliessendes Bonmot: «Gestalten statt Verwalten».